PRESSEMITTEILUNG Chance und Herausforderung – 10 Jahre Pinke-Panke Am 19. und 20. Mai feiert der Pankower KINDERBAUERNHOF PINKE-PANKE seinen 10. Geburtstag. 1991 als erster betreuter Spielplatz und Kinderbauernhof im Osten Berlins gegründet, ist der Platz zu einer Attraktion für groß und klein geworden. Auf dem ehemaligen Mauerstreifen zwischen Pankow und Wedding am S-Bahnhof Wollankstraße entstanden in den letzten 10 Jahren Fachwerkbauten mit Lehmwänden und teilbegrünten Dächern. Sie geben dem Platz seinen einzigartigen Charakter: ein gewachsener Bauernhof mit vielen Tieren, Pflanzen, dem Bauspielbereich und den Werkstätten. Werkstätten für Fahrradbau und -reparatur, für Holz, Wolle und Filzen, Töpfern, Speckstein bearbeiten und Sandbilder locken immer wieder viele Stammkinder und Gäste an. Auch Kitagruppen und Schulklassen nutzen an den Vormittagen in der Schulzeit diese Angebote. Oder sie übernachten, wie auch viele Geburtstagsgruppen gerne auf dem KINDERBAUERNHOF PINKE-PANKE Das Festprogramm Ab Sonnabend 14 Uhr sind die kleinen und großen Gäste zu einem bunten Geburtstagsprogramm eingeladen. Beliebte Werkstätten wie Filzen, Holzbau und Töpfern laden zum Probieren und Mitmachen ein. Nach der „obligatorischen" Geburtstagsrede gegen 16. 00 Uhr haben Gäste und Gratulanten Gelegenheit sich zu äußern. Danach erwartet die Besucher ein buntes Bühnenprogramm. Ein Höhepunkt zum runden Geburtstag wird das Mitmach - Zirkusprogramm sein, für das die Kinder zur Zeit schon trainieren. Zu den Gästen werden ein Marionettentheater, Kindertanzgruppen und Musiker gehören. Nach der traditionellen Geburtstagsdisco am Abend kann auch am 19. Mai kann wieder übernachtet werden – die diesjährige Übernachtungssaison wird eröffnet. Zum Festprogramm gehören ebenso ein bunter Markt mit Werkstätten und Ständen sowie die traditionelle Kuchentafel einschließlich des Bauernhofbrotmarktes am Sonntag. Geladene Gäste Eingeladen sind neben ehemaligen und heutigen Mitstreitern der letzten 10 Jahre, Staatssekretär Jugend Herr Ebel, Bezirksbürgermeister Herr Lubawinski, die Stadträtin für Jugend Frau Keil, der zuständige Amtsleiter Herr Sablontny sowie Mitarbeiter des Jugendamtes und der Senatsverwaltung, die uns in den letzten Jahren mit begleitet haben. Zur Geschichte „Am 6. Mai 1991 wurde im Rahmen der bundesweiten Tagung ‚Kinderkultur in Schule, Stadtraum und Politik' der symbolische Grundstein für den ersten Kinderbauernhof in Berlin /Ost gelegt. Lange Vorbereitungen und ein noch längerer Kampf um Akzeptanz und Grundstück gingen dem voraus". Dieser Kampf ist noch nicht zu Ende, obwohl seit dieser Pressemitteilung schon 10 Jahre vergangen sind. Die Ställe und Werkstätten entstanden gefördert aus Arbeitsamtsmitteln, EU- Programmen, dem Berliner Programm ‚Jugend mit Zukunft' und privaten Spenden. Doch noch immer gibt es kein Spielhaus, das seit ebenfalls fast 10 Jahren in der bezirklichen Investitionsplanung hin- und hergeschoben wird. 1995 zerstörte eine Brandstiftung die Eichenbohlen für das Spielhaus, den Wagen mit dem Theaterfundus und die Lagerhalle mit weiteren Holzvorräten und Spielmaterialien – den größten Teil des Vereinsvermögens. Jahr für Jahr wird aufs Neue die Finanzierung des Platzes offen oder verdeckt in Frage gestellt. 1996 mußten die Öffnungszeiten zeitweise drastisch eingeschränkt werden, da der Bezirk die Zuwendungen kürzte. Eltern, Besucher, Freunde des Bauernhofes für Kinder engagierten sich, forderten Politiker auf, sich für die Einrichtung einzusetzen. Und sie setzten und setzen mit zahlreichen Spenden und Hilfsaktionen selbst ein deutliches Zeichen. Der Platz Der kleine Schafstall war eine Startspende des Bundesverbandes der Kinderbauernhöfe und Aktivspielplätze (BdJA) für den ersten Kinderbauernhof östlich des alten Horizonts. In Zusammenarbeit mit 'Jugend für Europa' entstand durch verschiedene workcamps die benachbarte Scheune mit Ziegenstall. Das große Werkstattgebäude mit Übernachtungsetage ist eins der wenigen noch sichtbaren Ergebnisse des einst millionenschweren Programms 'Jugend mit Zukunft' –ergänzt durch fast alle denkbaren Arbeitsmarktfördertöpfe der frühen 90er und kombiniert mit workcamps sowie Lehmbaufesten etc. Als Gesellenstück eines ehemaligen Mitarbeiters und seines Zimmermannjahrgangs entstand das Fachwerk des Schweinestalls, wurde von einem Projekt der Baufachfrauen, Frauen in einer Baufachumschulung, ausgebaut, die Materialkosten dank einer Erbschaft finanziert. Die Solaranlagen sind Projektarbeiten von TU- Studenten, die noch heute ihre Anlage betreuen. Erst im letzten Jahr baute ein ehemaliger Mitarbeiter mit Unterstützung der Freizeitarbeit von straffälligen Jugendlichen und Stammkindern des Platzes die neue Feuerhütte. Deren Wand wurde von dem Vater mit einer Murmelbahn gestaltet, der bereits zuvor eine neue Schaukel und Wippe für die kleinen Besucher baute. Im November 2000 schließlich ermöglichte die Polizeidirektion 1 mit dem Einsatz der technischen Hundertschaft den Neubau des Schweinegeheges. Die Tiere Hier leben die beiden Schweinedamen aus einem Forschungsprojekt der Freien Universität, vom Industrieschwein zurück zum Urschwein. Das Schaf Jacqueline sollte von einem Radiosender auf Quotenjagd live getötet werden. Jetzt hat es auf dem KINDERBAUERNHOF PINKE-PANKE ebenso Zuflucht gefunden wie einige lebende Weihnachtsgeschenke: Kaninchen und Meerschweinchen. Neben den Schafen und Ziegen gibt es noch Hühner, Enten und Gänse, Katzen, den Esel Momo und das Pony Paule. In den Sommermonaten kommen urlaubsbedingte „Pensionsgäste" hinzu. Die Kinder Der Weg sollte das Ziel sein, die Kinder in allen Phasen des Entstehens und der Veränderung des Platzes, der von ihnen schnell „Pinke-Panke" genannt wurde, mitgestalten. Sie tun dies seit 10 Jahren zu jeder Jahreszeit an sechs Tagen in der Woche, denn nur montags ist der Platz geschlossen. Viele Kinder kommen fast täglich und nutzen die kostenlosen Angebote oder den Mittagstisch an den Samstagen und in den Ferien, den Freiraum zum Toben, die Möglichkeit Natur zu Erleben und Verantwortung zu übernehmen. Seit der Gründung des KINDERBAUERNHOFES PINKE-PANKE haben schon mehrere Kindergenerationen hier ihren Platz gefunden. So gilt noch immer der Schlußsatz der Pressemitteilung zur Grundsteinlegung im Mai 91: „Die Resonanz auf unser Projekt ist in der Bevölkerung ausgesprochen positiv, es macht Hoffnung, daß für ‚so etwas' noch Platz ist ....." Für weitere Informationen und Rückfragen wenden Sie sich bitte an die Projektleiterin Annett Rose, Tel. 47552593 oder 0177-4641675